Die Herz-Mariä-Sühnesamstage –
Eigeninitiative ist gefragt!

Zur Erinnerung:

Die Botschaft vom 10. Dezember 1925 in der Klosterzelle von Sr. Lucia in Pontevedra (Nord-Spanien)

Am 10. Dez. 1925 erschien die allerseligste Jungfrau Schwester Lucia, dem ältesten der drei Seherkinder von Fatima, noch einmal. Lucia war zu dieser Zeit Postulantin im Kloster der Dorotheenschwestern von Pontevedra. An der Seite der Gottesmutter erschien in einer leuchtenden Wolke das Jesuskind. Die heiligste Jungfrau legte Schwester Lucia die Hand auf die Schulter und zeigte ihr ein von Dornen umgebenes Herz, das sie in der anderen Hand hielt.

Zunächst bittet das Jesus-Kind um Mitleid mit dem Herzen seiner Mutter. Jesus ergreift also die Initiative. Dann wünscht die Muttergottes Sühne für die Beleidigungen, die ihrem Unbefleckten Herzen zugefügt werden. Die Muttergottes verspricht,

all jenen in der Todesstunde mit allen Gnaden, die für das Heil dieser Seelen notwendig sind, beizustehen, die fünf Monate lang jeweils am ersten Samstag des Monats dem Unbefleckten Herzen Sühne leisten.

(Die Botschaft im Wortlaut auf der Rückseite dieses Rundbriefes)

Die Botschaft von Fatima und die Botschaft von Pontevedra sind von der Kirche anerkannt.

Die Botschaft von Pontevedra ist Teil der Botschaft von Fatima und ist vom Bischof von Fatima am 13. September 1939 offiziell kirchlich anerkannt worden. Dadurch ist die Echtheit der Erscheinung bestätigt und die Gläubigen können darauf vertrauen, dass das Versprechen Mariens wahr ist, dass jedem das Heil in der Todesstunde geschenkt wird, der einmal im Leben an fünf aufeinanderfolgenden Monaten die Andacht des Herz-Mariä-Sühnesamstags verrichtet hat.

Die vier Elemente des Herz-Mariä-Sühnesamstags 

Beichte, Kommunion, Rosenkranz, 15 Minuten der Muttergottes Gesellschaft leisten beim Betrachten von einem oder mehreren Gesätzlein des Rosenkranzes: immer in der Intention, dem Unbefleckten Herzen Mariens Sühne zu leisten.

  1. Die Beichte

Es ist nicht unbedingt notwendig, die Beichte am ersten Monatssamstag abzulegen. Weil es nicht allen möglich ist, am Samstag zu beichten, bat Schwester Lucia darum, dass die Beichte acht Tage lang gültig sein möge. Bei der Erscheinung vom 1. Februar 1926 antwortete ihr der Herr: „Ja, es kann sogar viel länger sein, vorausgesetzt, dass die Seelen im Stande der Gnade sind, wenn sie mich empfangen, und dass sie die Absicht haben, dem Unbefleckten Herzen Mariens Sühne zu leisten.“ „Mein Jesus, und wenn jemand vergisst, diese Meinung zu erwecken? „Dann können sie es bei der nächsten Beichte tun, sofern sie die erste Gelegenheit zur Beichte wahrnehmen.“

  1. Die heilige Kommunion

Die hl. Kommunion ist der wesentliche Akt der Sühneandacht. Wir können der Gottesmutter keine größere Freude machen und ihr durch nichts mehr Sühne leisten, als durch die Aufopferung ihres geliebten Sohnes in der heiligen Kommunion. Selbstverständlich können wir die hl. Kommunion nur würdig und fruchtbar empfangen, wenn wir im Stand der heiligmachenden Gnade, also frei von jeder schweren Sünde sind.

  1. Der Rosenkranz

Das ist das liebste Gebet der Muttergottes, weil man beim Beten des Rosenkranzes nach und nach das ganze Leben Jesu betrachtet. Wenn es gilt, die Beleidigungen gegenüber dem Unbefleckten Herzen Mariens zu sühnen und der Muttergottes Freude zu bereiten, dann ist der Rosenkranz genau das richtige Gebet.

Gleich zu Beginn sollte man es sich zur Gewohnheit machen, die Intention zu nennen. Etwa folgendermaßen: „Mein Gott, ich opfere Dir diesen Rosenkranz auf in den Anliegen Unserer Lieben Frau von Fatima, für den Heiligen Vater, zur Sühne für die Sünden gegen das Unbefleckte Herz Mariens und für die Bekehrung der Sünder!“

  1. Der Muttergottes 15 Minuten lang Gesellschaft leisten

Zusätzlich zum Rosenkranz wünscht die Muttergottes, dass wir ihr 15 Minuten lang Gesellschaft leisten, und zwar indem wir zusammen mit ihr ein oder mehrere Gesätzlein des Rosenkranzes betrachten.

Bei der Betrachtung bedient man sich der Vorstellungskraft. Man bemüht sich, innerlich zu schauen, was sich in diesem Gesätzlein ereignet, denkt darüber nach und dankt Gott dafür.

Die Absicht, Sühne zu leisten

Bei allen vier Übungen gilt es, die liebende Absicht zu haben, das Unbefleckte Herz Mariens trösten zu wollen und Sühne zu leisten für die Beleidigungen, die der Muttergottes von den undankbaren Menschen zugefügt werden. Erst dann sind die Bedingungen für die Erlangung des Heils in unserer Todesstunde vollends gegeben.

„Er (Jesus) möchte auf Erden die Verehrung meines Unbefleckten Herzens begründen. Wer sie annimmt, dem verspreche ich das Heil.“ (Unsere Liebe Frau von Fatima am 13. Juni 1917)

Also noch einmal: Alle Übungen gilt es in der Intention zu tun, Sühne zu leisten für die Lästerungen gegen das Unbefleckte Herz Mariens.

Die aktuelle Situation der Herz-Mariä-Sühnesamstage

+ In verschiedenen Klöstern und Gemeinschaften wird die Tradition der Herz-Mariä-Sühnesamstage an den ersten Samstagen hochgehalten bzw. erneuert.

In der Diaspora müssen die Gläubigen mitunter weite Wege auf sich nehmen, um wie hier, in der Kapelle des Schönstatt-Zentrums Friedrichroda, zusammen zu beten oder Katechesen über den Herz-Mariä-Sühnesamstag zu hören.

+ In den Pfarreien wird heute nur noch selten an den ersten Samstagen am Vormittag die Möglichkeit geboten, eigens eine Herz-Mariä-Sühneandacht zu feiern, da die Priester am Samstag in der Regel eine Vorabendmesse halten.

Die mögliche zukünftige Entwicklung der Herz-Mariä-Sühnesamstage

Auch bei gutem Willen wird es in Zukunft schwierig sein, die Herz-Mariä-Sühnesamstage zu feiern.

Wir müssen in Betracht ziehen, dass die Priester wegen der großen Pfarreiengemeinschaften noch mehr überlastet sind und sich außerstande sehen, eigens Herz-Mariä-Sühneandachten zu halten.

Eigeninitiative ist gefragt – in der deutschen Diaspora ist das alles Normalität

+ Die Gläubigen müssen im Internet Ausschau halten, wo in ihrer Nähe noch die Herz-Mariä-Sühnesamstage gefeiert werden und Fahrzeiten in Kauf nehmen. Das sollte es uns wert sein.

+ Die Alternative: Wir müssen, um die Andacht überhaupt halten zu können, ganz gezielt, ggfs. auch außerhalb unserer Pfarreien/ Pfarreiengemeinschaften Kirchen suchen, wo die hl. Messe z.B. am Samstag Vorabend oder am Sonntag gefeiert wird. Dabei die Kommunion aufopfern in der Intention, Maria Sühne zu leisten.

Dort sollten wir dann auch, wenn möglich, gleich zur Beichte gehen.

+ Die erstbeste Gelegenheit nutzen zu beichten.

+ In manchen Kirchen wird vor der Vorabendmesse am Samstag der Rosenkranz gebetet. Rosenkranz dort mitbeten. Bzw. zu Hause beten.

Zu Hause dann auch der Muttergottes 15 Minuten Gesellschaft leisten.

+ Andere Gläubige einladen, mitzukommen.

Notfalls kann man die Andacht auch am Sonntag feiern.

Auch Sr. Lucia erkannte schon bald die Schwierigkeiten der Gläubigen, am Samstag die hl. Messe besuchen zu können. Sie hat Jesus, gefragt, was zu tun ist.

Jesus gab Schwester Lucia die Antwort auf diese Frage in der Nacht vom 29. auf den 30. Mai 1930. Er sagte: „Diese Andacht kann gültigerweise auch am Sonntag nach dem ersten Samstag erfüllt werden, falls meine Priester aus gerechten Gründen den Seelen die Erlaubnis dazu geben.“ So kann also mit Erlaubnis des Priesters nicht nur die Sühnekommunion, sondern die ganze Andacht am ersten Sonntag nach dem Sühnesamstag verrichtet werden.

Herz-Mariä-Sühnesamstage: ein Herzensanliegen

Vielleicht können wir es folgendermaßen machen: die ersten aufeinanderfolgenden fünf Samstage beten wir, um Wiedergutmachung zu leisten für die Beleidigungen der Muttergottes und für unser eigenes Seelenheil in der Todesstunde, wie es uns Unsere Liebe Frau verspricht.

Bild: Fatima-Heiligtum

Vielleicht können wir dann Sr. Lucia nachahmen und jeden ersten Monat den Herz-Mariä-Sühnesamstag pflegen, so dass er uns im Laufe der Zeit zu einer Herzensangelegenheit und zu einer Lebenseinstellung wird:

+ Sühne leisten für andere.

+ Seelen retten, die sonst verloren gehen würden.

+ ihnen das Heil in der Todesstunde erbitten.

Zum Abschluss des Herz-Mariä-Sühnesamstags:

Die Weihe ans Unbefleckte Herz Mariens

Die Weihe ans Unbefleckte Herz Mariens bezieht sich tatsächlich auf das Herz ihres Sohnes.

Als Papst Johannes Paul II. 1986 auf einem Internationalen Theologischen Symposium über das Bündnis der Herzen Jesu und Mariens sprach, erklärte er: „Unser Akt der Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens bezieht sich letztendlich auf das Herz ihres Sohnes. Denn als Mutter Christi ist sie ganz und gar mit seiner Erlösungsmission verbunden.“ Wie schon bei der Hochzeit zu Kana, als Maria zu den Dienern sagte: „Was er euch sagt, das tut!“

Weihegebete... finden Sie unter dem Kapitel „Gebete“ ab Seite 55

 

Ausblick: Seien wir mutig und stark, haben wir keine Angst, seien wir hoffnungsfroh!

Unsere liebe Frau von Fatima hat es uns versprochen: „Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren.“ Durch unser Gebet werden wir, ihre Kinder, diesen Triumph beschleunigen. Durch unser Gebet werden die Herz-Mariä-Sühnesamstage auch bei uns in Deutschland aufblühen.

Nehmen wir die Botschaft der Muttergottes ernst. Glauben und vertrauen wir. Es gibt keinen Grund, Jesus und Maria zu misstrauen. Es liegt an uns: beten wir. Gehen wir in die hl. Messe. Verlangen wir sehnsüchtig nach den Sakramenten, besonders nach der Eucharistie und nach dem Bußsakrament.

Zeigen wir unseren Priestern, wie sehr sie als Seelsorger geschätzt und gebraucht werden. Damit die Wünsche des Jesus-Kindes und seiner Mutter umgesetzt werden können. Damit viele Seelen gerettet werden. Damit der Triumph des Unbefleckten Herzens kommen kann, der letztlich der Triumph beider Herzen ist: des Herzens Jesu und des Herzens Mariens.      (Ulrike Karger)