Liebe Fatima-Freunde,

in den letzten Rundbriefen habe ich die besorgniserregende Situation in der Welt, in der Wirtschaft, in unserer Gesellschaft und auch im Glauben angesprochen. Leider hat sich bisher keine grundlegende Änderung ergeben, aber es gibt doch vereinzelt Hoffnungsschimmer, die unsere Hoffnung auf Änderung zum Guten nähren können. Ich will beispielhaft die unerwartet hohe Zahl von 17800 Erwachsenentaufen an Ostern in Frankreich nennen.

Unsere Hoffnung ist kein unrealistischer Wunschtraum. Unsere Hoffnung ist begründet in unseren Erfahrungen und im Rückhalt, den wir durch unseren Glauben bei Gott finden.

Wenn man auf einige Jahrzehnte Lebenserfahrung zurückblickt, so kann man sicher auf viele schwierige und manchmal aussichtslos erscheinende Situationen zurückblicken, von denen sich viele zum Guten gewendet haben. Oft war der Weg zum Guten mit Schmerzen und Verlusten verbunden, aber letztlich sind wir an diesen Herausforderungen gewachsen. Stellen wir uns doch einmal die Frage, wie wir uns persönlich entwickelt hätten, wenn wir ohne Sorgen und Probleme aufgewachsen wären. Wahrscheinlich wären wir recht lau, farblos und uninteressant.

Nicht immer erleben wir eine Wende zum Guten. Mitunter nehmen wir Probleme mit in den Tod - das lässt sich nicht schönreden. Durch unseren Glauben wissen wir aber, dass mit dem Tod nicht alles endet. Christliche Hoffnung zielt letztlich auf das ewige Leben. Wo aber die Zukunft als positive Realität gewiss ist, wird auch die Gegenwart lebbar. Die Hoffnung auf das ewige Leben gibt Kraft, das Leben vor dem Tod kraftvoll zu gestalten.

(vgl. Bischof Voderholzer, Hirtenbrief März 2025)

In der Heiligen Schrift gibt es viele Hinweise auf eine gute Zukunft. Meist sind diese Hinweise aber auch mit einer Aufforderung zur Änderung des eigenen Verhaltens verbunden. Gott macht uns großzügige Angebote, er fordert aber auch unsere Mitarbeit. Er lässt uns immer die Freiheit der Entscheidung. Für Fehlentscheidungen oder gar für ein Verhalten gegen Gott müssen wir die Konsequenzen tragen.

Hinweise und Ermahnungen für ein besseres fruchtbringendes Leben gibt Gott uns nicht nur in der Heiligen Schrift. Immer wieder sendet er uns auch in der heutigen Zeit auf verschiedenen Wegen wertvolle Botschaften, die oft ganz konkrete Situationen betreffen. Viele dieser Botschaften werden durch die Gottesmutter einfachen, oft auch jungen Menschen mitgeteilt. So auch bei den Erscheinungen der Gottesmutter in Fatima.

Viele Aussagen der Muttergottes geben uns Grund zur Hoffnung:

„…die Gnade Gottes wir eure Stärke sein“ (13.5.1917)

„… wenn er sich bekehrt, wird er innerhalb eines Jahres gesund werden.“ (13. 6.1917)

„Lass dich nicht entmutigen...“ (13.6.1917)

„Wenn man tut, was ich euch sage, werden viele Seelen gerettet und es wird Friede sein.“ (13.7.1917).

An dieser Stelle möchte ich daran erinnern, dass die Pilgerreise unserer Nationalmadonna in diesem Jahr unter den Leitgedanken „Mit Maria für den Frieden" gestellt ist.

Die entscheidendste Aussage war wohl am 13.7.1917:

„Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren.“

Wir wissen nicht, wann dieses Ende sein wird, aber wir wissen durch diese Aussage, dass alles gut wird und all unsere Mithilfe letztlich auf fruchtbaren Boden fallen wird. Dies sollte unsere Hoffnung stärken und uns Ansporn sein, auf verschiedenste Art und Weise im Reich Gottes mitzuarbeiten.

Die Muttergottes machte uns auch ein großes Versprechen bezüglich großer Gnaden bei unserem persönlichen Tod. Dieses Versprechen, welches sie am 10. Dezember 1925 Schwester
Lucia im spanischen Pontevedra gab, jährt sich zum 100. Mal. Gleich nach dem Ende des Jubiläumsjahres „Pilger der Hoffnung“ dürfen wir dieses Jubiläum feiern und die mit dem Versprechen fest verbundenen Herz-Mariä-Sühnesamstage durch unser Beispiel neu beleben.

Als ich diese Zeilen schrieb, erfuhr die Welt vom Tod von Papst Franziskus. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit ließ er am 13. Mai 2013 sein Pontifikat der Gottesmutter von Fatima weihen. Am 100. Jahrestag der Erscheinungen war er nach Fatima gekommen, um die beiden Seherkinder Francisco und Jacinta heilig zu sprechen. Zu Beginn des Ukraine-Kriegs weihte Papst Franziskus am 25. März 2022 Russland und die Ukraine dem Unbefleckten Herzen Mariens. Am 22. Juni 2023 verlieh er Sr. Lucia den Titel „Ehrwürdige Dienerin Gottes“. Im August 2023 betete er während des Weltjugendtags in der Erscheinungskapelle für den Frieden. Möge Gott ihn in die ewige Herrlichkeit aufnehmen.

Walter Karger, Diakon
und 1. Vorsitzender

  1. April 2025 Ostermontag