Herz-Mariä-Sühnesamstag

– der vergessene Teil der Botschaft von Fatima

Fragen und Antworten

Worum geht es beim Herz-Mariä-Sühnesamstag?

Kurz gesagt: um die Rettung der Seelen, die in Gefahr sind, für immer verloren zu gehen.

 

Was genau sagen das Jesuskind und die Muttergottes über die Herz-Mariä-Sühnesamstage?
(10. Dezember 1925 in Pontevedra)

Zuerst spricht das Jesuskind und übermittelt Sr. Lucia folgende Botschaft:
„Habe Mitleid mit dem Herzen deiner heiligsten Mutter, umgeben von Dornen, mit denen die undankbaren Menschen es ständig durchbohren, ohne dass jemand einen Sühneakt leisten würde, um sie herauszuziehen.“ Darauf sagt die Muttergottes:
„Meine Tochter, siehe mein Herz, umgeben von Dornen, mit denen es die undankbaren Menschen durch Lästerungen und Undankbarkeit ständig durchbohren. Bemühe wenigstens du dich, mich zu trösten und mache bekannt, dass ich verspreche, all jenen in der Todesstunde mit allen Gnaden, die für das Heil dieser Seelen notwendig sind, beizustehen, die fünf Monate lang jeweils am ersten Samstag beichten, die heilige Kommunion empfangen, einen Rosenkranz beten und mit mir eine Viertelstunde verbringen, indem sie die Geheimnisse des Rosenkranzes betrachten, in der Absicht, mir dadurch Sühne zu leisten. ”

Was bedeutet: Herz-Mariä-Sühne?

Das bedeutet, dass wir stellvertretend für andere, die das Unbefleckte Herz der Muttergottes verletzt haben, Wiedergutmachung leisten. Wir sühnen, um Maria zu trösten und gleichzeitig die Seelen derer zu retten, die das Unbefleckte Herz Mariens beleidigt, geschmäht, verunehrt haben.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Buße und Sühne?

Bei Buße geht es um meine eigenen Sünden. Ich versuche meine Sünden wieder gut zu machen.
Bei Sühne möchte ich Wiedergutmachung leisten für die Sünden anderer. Am Herz-Mariä-Sühnesamstag möchte ich also die Beleidigungen, die andere gegenüber der Gottesmutter begangen haben, sühnen, d.h. wiedergutmachen.

Was sind das für Beleidigungen der Muttergottes?

Es sind 5 Arten der Beleidigungen:
1. Lästerungen gegen ihre Unbefleckte Empfängnis
2. Lästerungen gegen ihre Jungfräulichkeit
3. Lästerungen gegen ihre Gottesmutterschaft, verbunden mit der Ablehnung Mariens als Mutter aller Menschen
4. Die Beleidigungen jener, die öffentlich versuchen, den Kinderherzen Gleichgültigkeit, Verachtung oder sogar Hass gegen dieses Mutterherz einzuflößen.
5. Die Beleidigung jener, die sie direkt in ihren heiligen Bildern verunehren.
Die Beleidigungen der Muttergottes gegenüber sind zahlreich und sie stellen gleichzeitig eine Beleidigung Gottes dar. Deshalb ist Sühne erforderlich.

Wer ist es eigentlich, der Sühne wünscht wegen der Beleidigungen des Unbefleckten Herzens?

Vor allem ist es Gott/ Jesus selber, der diese Sühne wünscht.

Das Kind Jesu
in der Erscheinungskapelle
in Pontevedra

Bei der Erscheinung in Pontevedra am 10. Dezember 1925 ist es zunächst das Jesuskind, das Sühne wünscht für die Beleidigungen der undankbaren Menschen dem Unbefleckten Herzen seiner Mutter gegenüber. Das wird dann von Maria selber bestätigt.
Aber von diesen Verletzungen des Unbefleckten Herzens Mariens hören wir schön früher. Nämlich schon bei den Erscheinungen in Fatima im Jahr 1917.
Am 13. Juni 1917 sagt Maria: „Er (Jesus) möchte auf Erden die Verehrung meines Unbefleckten Herzens begründen.“

Muttergottes am 13. Juni 1917
Statue an der Rosenkranzbasilika
Gestaltet nach der Beschreibung von Sr. Lucia


Dann sahen die Kinder vor der rechten Handfläche Mariens „ein Herz, umgeben von Dornen, die es zu durchbohren schienen. Die Kinder verstanden, dass dies das Unbefleckte Herz Mariä ist, verletzt durch die Sünden der Menschen, das Sühne wünscht.“
Am 13. Juli 1917 nachdem die Kinder die Höllenvision hatten, wird klar, worum es bei der Andacht zum Unbefleckten Herzen Mariens eigentlich geht: es geht darum, die Seelen zu retten, die auf die Hölle zugehen.
Wir lesen: „Ihr habt die Hölle gesehen, wohin die Sünder gehen. Um sie zu retten, will Gott die Andacht zu meinem Unbefleckten Herzen in der Welt begründen. Wenn man das tut, was ich euch sage, werden viele Seelen gerettet werden und es wird Friede sein. Der Krieg geht seinem Ende entgegen. Wenn man aber nicht aufhört, Gott zu beleidigen, wird unter dem Pontifikat Pius XI. ein anderer, schlimmerer Krieg beginnen.
Wenn ihr eine Nacht erhellt sehen werdet durch ein unbekanntes Licht, dann wisset, dass dies das große Zeichen ist, das Gott euch gibt, dass er nun die Welt für ihre Missetaten durch Krieg, Hungersnot, Verfolgung der Kirche und des Heiligen Vaters strafen wird.
Um dies zu verhüten, werde ich kommen, die Weihe Russlands an mein Unbeflecktes Herz und die Sühne-Kommunion an den ersten Samstagen zu fordern.“

Warum wünscht Gott Sühne?
Grotte der Verkündigung in Nazaret


Weil durch die Beleidigungen, die dem Unbefleckten Herzen Mariens zugefügt werden, auch er selber getroffen wird.

Es ist ja so: Gott hat von Ewigkeit her Maria als Mutter seines Sohnes auserwählt und bereitet. Als Mutter kam nur ein ganz reiner, sündeloser Mensch in Frage. Denn der göttliche Sohn kann nur in einem ganz reinen, unbefleckten Mutterschoß empfangen und geboren werden. Eben weil er Gott ist - auch wenn er als Menschenkind auf die Welt kommt. Maria zu beleidigen bedeutet gleichzeitig, auch den Schöpfer Mariens, Gott, zu beleidigen.

Wie ist die Stellung Mariens im Heilsplan Gottes?
Darstellung der Verkündigung
über dem Brunnen in Nazaret

Gott hat den Menschen Maria für die Empfängnis seines Sohnes Jesus vorbereitet. Ohne Sünde wurde sie empfangen, ohne den Makel der Erbsünde. Mit einem ganz Unbefleckten Herzen. Gott freut sich über diesen wunderbaren Menschen Maria. Über diese demütige Magd, die ihr Ja gibt, Mutter Jesu zu werden. Die Vorbereitung Mariens durch Gott, ihr Ja zum Heilsplan Gottes und ihr Mitwirken daran als Mutter Jesu – das verleiht Maria eine hohe Würde.
Aber es gibt Menschen, die Maria, die Muttergottes, beleidigen, besonders, was ihre Unbefleckte Empfängnis und ihre Jungfräulichkeit angeht. Weil sie selber sündige Menschen sind, können sie nicht glauben, dass Maria ganz und gar unbefleckt ist, an Leib und Seele. Sie können auch nicht akzeptieren, dass Maria die Muttergottes ist und auch uns als Mutter gegeben ist. Sie säen eine schlechte Saat, indem sie anderen die Verachtung gegenüber der Muttergottes einflößen.
Das kann Gott nicht hinnehmen. Es braucht entsprechende Sühne, um diese Beleidigungen wiedergutzumachen.

Warum ist es so wichtig, die Würde Mariens zu bedenken?

Wir ehren Gott Vater und Gott Sohn, wenn wir Maria als unsere Mutter annehmen und uns ihrem Unbefleckten Herzen weihen, d.h. wenn wir uns ihr bedingungslos anvertrauen. Jesus hat vom Kreuz herab dem Lieblingsjünger Johannes seine Mutter anvertraut. Heute vertraut Jesus uns seine Mutter an. Sie ist jetzt unsere Mutter. Wir dürfen ihre Kinder sein. Ihre Mutterliebe gilt jetzt uneingeschränkt uns. Weil Gott selber Maria so eine hohe Würde verliehen hat, deswegen können wir bedenkenlos mit ihr gehen. Ihr Unbeflecktes Herz soll unsere Zuflucht sein und der Weg, der uns zu Gott führt. So sagt sie es zu dem Hirtenkind Lucia, so sagt sie es heute zu uns.
„Niemals werde ich dich verlassen; mein Unbeflecktes Herz wird deine Zuflucht sein und der Weg, der dich zu Gott führt."(Erscheinung der Muttergottes in Fatima am13. Juni 1917)

Was wünscht sich Maria an den Herz-Mariä-Sühnesamstagen?
Kapelle im Kloster in Pontevedra

Maria wünscht, dass wir an diesem Tag *beichten, *die heilige Eucharistie empfangen, *einen Rosenkranz beten und ihr *eine Viertelstunde Gesellschaft leisten und dabei die Rosenkranzgeheimnisse betrachten.
Wichtig: jeweils in der Intention, also in der Absicht, der Muttergottes dadurch Sühne zu leisten für die Beleidigungen ihres Unbefleckten Herzens.

Beichtgelegenheit:

Wenn am Herz-Mariä-Sühnesamstag keine Beichtgelegenheit angeboten wird, dann kann die Beichte auch früher oder später geschehen. Wichtig ist die Intention, Sühne leisten zu wollen.

Heilige Messe:

Wenn an diesem Tag keine hl. Messe besucht werden kann, dann ist z.B. auch der Sonntag gültig. Wichtig wiederum: die Intention.
Sühnekommunion bedeutet: die Heilswirkungen der Kommunion schenke ich der Muttergottes.

Maria eine Viertelstunde Gesellschaft leisten – aber wie?

Wenn ich der Muttergottes eine Viertelstunde Gesellschaft leiste, dann soll ich dabei über das eine oder andere Geheimnis (Gesätzlein) des Rosenkranzes nachdenken. Ich kann mir z.B. vorstellen,
*wie Maria zu Elisabeth eilt, wie sich die beiden Frauen freuen, wie Maria das Magnifikat jubelt;
*oder ich kann darüber nachdenken, wie Jesus im Ölgarten Blut schwitzt, weil er so große Angst hat, wie er dann aber sagt: Vater, dein Wille geschehe;
*oder ich denke darüber nach, dass Jesus uns die hl. Eucharistie geschenkt hat, beim letzten Abendmahl, dass die Hostie bei jeder hl. Messe tatsächlich in Jesu Leib gewandelt wird, dass ich durch den Leib Christi das Heil erfahre…

Ganz schnell vergeht so die Viertelstunde, die Zeit, die sich Maria erbittet – wie sehr wird sie sich über diese Sühne freuen. An jedem Herz-Mariä-Sühnesamstag kann man über ein anderes Geheimnis nachdenken. Das wird viel Frucht bringen, auch für den Beter selber.

Welche Wirkungen haben die Herz-Mariä-Sühnesamstage?

Wir dürfen mithelfen, Seelen zu retten, die in Gefahr sind, auf ewig verloren zu gehen.

Die Muttergottes gibt uns ein großes Versprechen: wer die 5 ersten Samstage hält, dem verspricht sie alle Gnaden, die ein Mensch in der Todesstunde nötig hat. Diese 5 Samstage dienen also meinem persönlichen Seelenheil.

Es wäre sehr wünschenswert, wenn sich die Feier der Herz-Mariä-Sühnesamstage bei uns zu einer Lebenseinstellung entwickeln würden. Was spricht dagegen, dass ich jeden 1. Samstag des Monats dauerhaft feiere in der Absicht, dem Unbeflecktem Herzen der Muttergottes Sühne zu leisten und dabei anderen Menschen, die mir vielleicht nahe stehen, die Gnaden in der Todesstunde, das Seelenheil, erbitte.
Durch die Herz-Mariä-Sühnesamstage kommt alles wieder in Ordnung. Mit Maria wird in uns und um uns herum mit der Zeit alles wieder in die rechte Ordnung kommen. Weil auch in Maria Ordnung herrscht.
Alle Unordnung wird verschwinden, alles Widergöttliche wird ein Ende finden.
Am Ende wird das Unbefleckte Herz Mariens triumphieren. Wir können daran Anteil haben. Durch Gebet, Opfer, Sühne. Es liegt tatsächlich an uns, den Triumph des Unbefleckten Herzens zu beschleunigen.

Was bedeutet Marienweihe?
Totus tuus - Ganz Dein

So wie Gott seinen einzigen Sohn der Gottesmutter Maria anvertraut hat, so dürfen auch wir uns Maria anvertrauen. Ohne Angst, ohne jegliche Bedenken.
Maria will uns näher zum Herzen Jesu führen. Sie will nichts für sich. Sie will nur unser Heil. Sie will, dass wir Jesus finden. Auf sicherstem und kürzestem Weg. Durch Maria zu Jesus.

* Die Marienweihe ist eine Hingabe an Gott durch die Hände Mariens.
* Ich nehme Maria als Mutter an und nehme sie in mein Leben hinein.
Wie der Jünger Johannes unter dem Kreuz.
* Ich erlaube Maria, mich zu formen, d.h. ich gehe in ihre Schule.
* Ich erwähle Maria zu meiner Beschützerin.
Sie hilft mir, alle Angriffe des Bösen zu überwinden.
* Ich erkenne Maria als Mittlerin aller Gnaden.
Ich nehme ihre Fürsprache in Anspruch, damit sie mir alle nötigen Gnaden bei Gott erbittet.
* Maria ist für mich Vorbild für mein christliches Leben.
Die Marienweihe stellt eine Tauferneuerung dar. Ich bemühe mich, mein Taufgelübde an der Hand Mariens zu leben.
* Ich gebe Maria alles, was mir gehört:
Meine Freuden und Sorgen, meine Gebete und Opfer, alle guten Werke, all meinen materiellen und geistigen Besitz. Alles lege ich in ihre Hände und lasse mich so von ihr zu Jesus führen.

Welche Erfahrung hat Papst Johannes Paul II. mit der Weihe an Maria?  

Sein eigener Wahlspruch lautet: totus tuus – ganz dein, Maria. Er ermutigt immer wieder zur Weihe an Maria.
„Meine Lieben, ich spreche aus eigener Erfahrung, öffnet ihr (Maria) die Tore eures Daseins! Habt keine Angst, durch sie die Tore eurer Herzen für Christus weit aufzureißen, denn sie will euch zu Ihm führen, damit ihr vor der Sünde und vor dem Tod gerettet werdet! Sie wird euch helfen, sein Wort zu hören und jedem Plan zuzustimmen, den Gott für euch bereit hält, für euer Wohlergehen und für das der gesamten Menschheit.“ (10. April 2003 zu Jugendlichen in Rom, bevor er sie Maria weiht)

Gedenktafel an die Weihe Deutschlands an Maria
am 4. 8.1954 in Peterberg bei Fulda

Die katholische Kirche praktiziert seit Jahrhunderten die Weihe an Maria. Ganze Länder, Städte, Diözesen, Pfarreien, Klöster, Gemeinschaften sind Maria geweiht, denken wir nur an die Weihe Deutschlands am 4.9.1954. Aber auch unzählige Familien und Einzelpersonen haben sich Maria geweiht, um dadurch Schutz und Segen zu erbitten.
Am 13. Juli 1917 hat Maria die Weihe Russlands an ihr Unbeflecktes Herz erbeten, was am 25. März 1984 durch Papst Johannes Paul II. geschehen ist und am 25. März 2022 von Papst Franziskus zu Beginn des Krieges zwischen der Ukraine und Russland erneuert wurde.

Wie hängen Herz-Mariä-Sühnesamstage und Marienweihe zusammen?

In einem Brief vom 19. März 1939 schreibt Sr. Lucia: „Von der Übung dieser Andacht (der Herz-Mariä-Sühnesamstage), vereint mit der Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens, hängt Krieg oder Frieden in der Welt ab.“
Beides gehört also zusammen.